Biografie von Frida Kahlo
Frida Kahlo wird am 06. Juli 1907 in Coyoacán, Mexico, als dritte Tochter der Mexikanerin Matilde Calderon y Conzáles und des Deutschen Wilhelm Kahlo geboren.
Im Alter von 6 Jahren erkrankt sie an Kinderlähmung und behält einen leicht verkrümmten rechten Fuß zurück.
Am 17.09.1925 erleidet die Gymnasiastin einen schweren Verkehrsunfall beim Zusammenstoß einer Straßenbahn mit einem Bus. Dieses Unglück verändert schlagartig ihr Leben. Die Folge der zahllosen Brüche und schwersten Unterleibsverletzungen sind 32 Operationen in 29 Jahren, einengende Gipskorsetts, immer wieder künstliche Streckungen der Wirbelsäule, zahlreiche Folgekrankheiten und dauernde Schmerzen. Sie muss ihren Alltag immer wieder liegend und in einem Oberkörpergips beziehungsweise Stahlkorsett zubringen.
Unmittelbar nach dem Unfall beginnt sie als Beschäftigung im Bett zu malen. Ihr Vater lässt einen Spiegel über ihrem Bett anbringen, so dass sie sich selbst sehen kann. Dies ist der Ausgangspunkt für ihre vielfältigen Selbstporträts. Im September 1926, mit neunzehn Jahren, malt sie ihr erstes Selbstporträt, das Selbstbildnis mit Samt.
Entgegen aller medizinischen Erwartungen lernt Frida wieder laufen, sie leidet aber ihr ganzes Leben unter den schweren Schädigungen des Unfalls. Das Malen wird ihr zum Ausdruck ihrer seelischen und körperlichen Qualen. Ihre Bilder sind Ausdruck ihrer körperlichen und seelischen Verletzungen und benutzen eine tief in der indianischen Mythologie ihrer Heimat verwurzelte symbolhafte, oft surreale Bildsprache.
Neben der Malerei zeigt Frida Kahlo ihr ganzes Leben lang ein starkes politisches Engagement. 1928 wird sie Mitglied der Kommunistischen Partei Mexiko. Sie lernt den Maler Diego Rivera kennen, den sie 1929 heiratet.
Der Maler ist ihre große Liebe und die Beziehung verläuft stürmisch, voller Leidenschaft, Verrat und Zärtlichkeit.
Durch den Unfall wird Frida Kahlo die Möglichkeit genommen, Kinder auf die Welt zu bringen. Kahlos sehnlichster Wunsch, ein Kind mit Rivera, geht trotz einiger lebensbedrohlicher Versuche nicht in Erfüllung. Mehrere Fehlgeburten verarbeitet sie in Bildern wie „Meine Geburt“. Über den Schmerz hinweg trösten können diese jedoch nicht.
1929 verlässt Frida Kahlo die Kommunistische Partei. Trotzdem engagiert sie sich weiterhin politisch, denn ihr Bestreben ist es, sich für den Kampf um Frieden und Freiheit einzusetzen.
1942 wird Frida Kahlo Mitglied des Seminario de Cultura Mexicana. 1943 erhält sie einen Lehrstuhl an der Kunstschule „La Esmeralda“, muss aber aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustandes schon bald den Unterricht in ihr Haus nach Coyoacán verlegen, in das sog. „Blaue Haus“ – ihr Geburtshaus.
1946 wird ihr vom Kulturministerium der Nationalpreis für Malerei für ihr Bild „Moses“ verliehen.
Sie tritt erneut in die Kommunistische Partei Mexikos ein und unterstützt in den folgenden Jahren die Friedensbewegung.
Frida Kahlo ist eine auffallende Erscheinung. Um sich mit der mexikanischen Revolution für alle sichtbar zu solidarisieren, trägt Kahlo mit Vorliebe mexikanische Trachten und Haarfrisuren sowie Schmuck aus Mexiko. Die starke Ausstrahlung ihrer Persönlichkeit zieht alle in ihren Bann. Ihr Haus wird Treffpunkt für die vielen von Faschismus und Krieg Vertriebenen aus Europa.
Seit 1951 ist die Künstlerin an den Rollstuhl gebunden und muss 1953 eine Fußamputation über sich ergehen lassen.
Am 13. Juli 1954, sechs Tage nach ihrem 47. Geburtstag, stirbt Frida Kahlo. Das blaue Haus in Mexico ist heute das Frida-Kahlo-Museum.
Zusammengestellt von Bettina Nebel (ehemalige Konrektorin der LVR-Frida-Kahlo-Schule)