Schulprofil der LVR-Frida-Kahlo-Schule
Zentrales Anliegen der LVR-Frida-Kahlo-Schule ist die individuelle, ganzheitliche und von den Stärken ausgehende Förderung der Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung.
Aspekte des Schulprofils
Die motorischen Beeinträchtigungen sind sehr unterschiedlich. Betroffen sein können über die Bewegungsfähigkeit hinaus z.B. die zentrale Wahrnehmungsverarbeitung, die Sinnesorgane, die Sprachentwicklung oder auch die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung.Das enge und interdiziplinäre Zusammenwirken von Unterricht, Therapie und Pflege ermöglicht die Entwicklung von Lernchancen.
Die LVR-Frida-Kahlo-Schule ist eine Ganztagsschule. Therapie, Pflege und Unterricht sind feste Bestandteile eines Schultages.
Die Unterrichtsinhalte orientieren sich an den Bildungsgängen der Grund- und Hauptschule, Lernen und Geistige Entwicklung. Entsprechend des jeweiligen Bildungsganges können die Schülerinnen und Schüler ein Abschlusszeugnis erhalten. Die Schulzeit an der LVR-Frida-Kahlo-Schule kann 11 Schuljahre betragen und in drei Schulstufen durchlaufen werden. Die Stufenkonzepte sind auf der Seite "Unterricht" zu finden.
Primarstufe: Jahrgangsstufen 1 - 4
Die Primarstufe umfasst die Jahrgangsklassen 1 - 4. Im Schuljahr 2014 / 2015 wurde die flexible Eingangsstufe eingeführt. Das bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler je nach Begabung ein bis drei Jahre in der Schuleingangphase verbleiben, bevor sie in das dritte Schuljahr wechseln. Die Grundschulzeit kann somit drei, vier oder fünf Jahre umfassen.
Die Lerninhalte werden durch handlungsorientierte Lernangebote erarbeitet, die grundsätzlich verschiedene Sinne und das Bewegungsbedürfnis miteinbeziehen. Das dazu von der LVR-Frida-Kahlo-Schule bestehende Primarstufenkonzept wird derzeit überarbeitet und an die neue Gesetzeslage angepasst.
Orientierungsstufe: Jahrgangsstufen 5 - 7
In der Orientierungsstufe steht die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt. Prozesse von Selbst- und Fremdeinschätzung werden in allen Handlungsfeldern von Unterricht initiiert und trainiert. Die Schülerinnen und Schüler lernen, Rollenidentität zu finden und Verantwortung für sich zu übernehmen.
Abschlussstufe: Jahrgangsstufen 8 - 10
Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 10 besuchen die Abschlussstufe in der Außenstelle Bonn-Vilich. Im Rahmen von Praxisgruppen, Praktika und Projektwochen werden sie intensiv auf die Anforderungen ihrer nachschulischen Lebens- und Arbeitswelt vorbereitet.
Entsprechend dem angestrebten Schulabschluss findet eine begleitende Beratung durch die Agentur für Arbeit statt, so dass ein fließender Übergang von Schule in Ausbildung und Beruf vorbereitet wird.
Schwerstbehinderte Schülerinnen und Schüler
Durch die Integration der schwerstbehinderten Schülerinnen und Schüler in die heterogenen Klassen lernen ausnahmslos alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse miteinander und voneinander. Darüber hinaus nehmen die schwerst-behinderten Schülerinnen und Schüler je nach ihren Vorlieben, Interessen und Bedürfnissen an klassenübergreifenden Lernangeboten teil, so z.B. an basaler Wahrnehmungs- und Bewegungsförderung, Schwimmen, Musikangeboten, "Klangarbeit", Kommunikationsgruppen (s. Unterstützte Kommunikation) und "basalem Theater".
Schwerpunkte des Schulprofils
1. Bewegung und Wahrnehmung
Die Bewegungs- und Wahrnehmungsfähigkeit eines Kindes ist von grundlegender Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung und das Lernverhalten, darum werden entsprechende Bewegungsangebote als wichtiger Baustein in den Unterricht einbezogen sowie in Kleingruppen angeboten, z.B. Schwimmen, Psychomotorik, Trampolin- und Inlinergruppen, Rollstuhlsport, diverse Sport-Arbeitsgemeinschaften, Klettern, Feldenkrais, spezielle Bewegungsangebote für schwerstbehinderte Schülerinnen und Schüler, tiergestützte Arbeit.
2. Unterstützte Kommunikation
Unterstützte Kommunikation bietet Menschen, deren Kommunikationsmöglich-keiten stark eingeschränkt sind, verschiedene Methoden und Hilfsmittel an, um ihre Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit zu verbessern und zu erweitern.
Die Schülerinnen und Schüler lernen in Einzeltherapie und in klassenüber-greifenden Gruppen je nach ihren Fähigkeiten mit Hilfe von Gestik/ Mimik, Gebärden, Symbolen, elektronischen Sprachausgabegeräten und Geräten zur Umweltsteuerung ihren Handlungs- und Kommunikationsspielraum zu erweitern und diesen in ihren Klassen zu nutzen.
3. Religionspädagogik und Seelsorge
Von der ersten bis zur letzten Jahrgangsstufe werden die Schülerinnen und Schüler in ihrer Glaubensentwicklung begleitet. Im Vordergrund stehen dabei Fragen der Auseinandersetzung mit der eigenen Behinderung, Wertschätzung der Person als jeweils einmalige Persönlichkeit und Akzeptanz der eigenen Begrenzungen. Die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien erfahren seelsorgerische Begleitung in den Prozessen der Behinderungsverarbeitung, der Trauerarbeit, aber auch in der Ermutigung zum Leben.
4. Schulische Aktivitäten
Neben Klassenfahrten werden jedes Jahr jahrgangsübergreifende Schulfahrten für die Jahrgangsstufen 5-10 durchgeführt: eine Skifahrt in den österreichischen Alpen sowie eine Skifahrt für Rollstuhlfahrer und die Bootstage in den Niederlanden.
Jährlich finden klassenübergreifende und stufenbezogene Projektwochen statt.
Am 1. Adventswochenende findet traditionell samstags der schulische Weihnachtsbasar statt und Mitte des Jahres wird ein Sommerfest gefeiert.